Digitale Werkzeuge, einschließlich Künstlicher Intelligenz, verändern das Vertrauen der Verbraucher und ihre Kaufentscheidungen. Zu dem Schluss kommt Colleen Harmeling von der Florida State University. Demnach kratzen übermäßig bearbeitete Fotos und andere Verzerrungen von nutzergenerierten Inhalten an der Glaubwürdigkeit der Darstellungen.
Online-Kunden, die sich bei ihren Kaufentscheidungen auf Blogbeiträge, Online-Rezensionen, Erfahrungsberichte und andere nutzergenerierte Inhalte verlassen, benötigen daher digitale Plattformen, die den Verdacht auf fehlende oder falsch dargestellte Inhalte minimieren.
Digitale Medien: Der Verdacht reicht
„Die Verfügbarkeit bestimmter Funktionen, wie Bildbearbeitungsprogrammen oder der Möglichkeit, Inhalte zu löschen, nachdem sie veröffentlicht wurden, hat einen dramatischen Einfluss darauf, ob nutzergenerierte Inhalte die Marken- oder Unternehmensleistung beeinflussen.
Diese Funktionen müssen nicht einmal genutzt werden. Allein ihr Vorhandensein beeinflusst das Vertrauen der Verbraucher in diese Inhalte bei deren Kaufentscheidung“, so Harmeling.
Mitautorin Rachel Hochstein hat für die Studie eine Datenbank über fast 20 Jahre digitaler Plattform-Innovationen zusammengestellt, in der sie den Zeitpunkt von Änderungen bei Benutzerfunktionen wie Fotofiltern auf Online-Plattformen wie Facebook, Amazon und X, festhielt.
Sie kombinierte die Datenbank mit Daten aus 77 veröffentlichten Studien über die Auswirkungen von verbrauchergenerierten Inhalten auf die Unternehmensleistung.
Digitale Medien – Vertrauen verspielt?
Die Autorinnen behaupten, dass ihre Ergebnisse die Vorstellung untermauern, digitale Plattformen würden „als Hüter des Vertrauens in der modernen Gesellschaft dienen“.
Die Forschungsergebnisse hätten tiefgreifende Auswirkungen darauf, „wie und worauf wir als Verbraucher vertrauen, wie Vermarkter mit ihren Verbrauchern umgehen und wie man die Vertrauenswürdigkeit der Informationen, die über die Marke verbreitet werden, erhöhen kann“.
Harmeling weiter: „Wir haben festgestellt, dass das Vertrauen verspielt werden kann, wenn die Menschen glauben, dass die digital dargestellten Inhalte nicht der Realität entsprechen.“ Die Forscherinnen schreiben, dass ihre Ergebnisse auch Influencer betreffen.
Diese sollten die Verwendung von Fotofiltern oder übermäßig bearbeiteten Fotos und Videos vermeiden: „Wenn sie sich stattdessen auf Live-Videos oder Echtzeit-Posts konzentrieren, können sie als vertrauenswürdiger wahrgenommen werden“, heißt es.